In seinem weltbekannten Buch: „Start With Why“ („Starte mit WARUM“) beschreibt der englische Autor und Unternehmensberater Simon Sinek, wie erfolgreiche Organisationen arbeiten sollten. Sinek entwickelte den sogenannten „Golden Circle“ als ein besonderes Führungsinstrument.
Zusammengefasst lautet Sinek`s These, dass ein Unternehmen auf 3 konzentrischen, von innen nach außen wirkenden Kreisen mit unterschiedlichen, aufeinander aufbauenden Fragen gegründet oder saniert werden sollte.
Startpunkt und wichtigste Grundlage eines Unternehmensaufbaus oder einer Sanierung ist nach dem „Golden Circle“ die Beantwortung der Frage des innersten Kreises, nämlich die nach dem WARUM.
WARUM soll es dieses Unternehmen, diese Organisation unbedingt geben?
Die beiden weiteren, in den nächsten Kreisen folgenden Fragen beschäftigen sich dann mit dem WIE und zuletzt mit dem WAS.
Sinek erklärt, dass, wenn die Führungsebene der Organisation die Antwort nach dem WARUM (oder WOFÜR) des Unternehmens oder der Organisation nicht klar artikulieren kann, man davon ausgehen müsse, dass nicht einmal die eigenen Mitarbeiter wissen, was sie eigentlich tun sollen und wofür das Unternehmen gebraucht wird.
Sinek ist davon überzeugt, dass die Leute nicht kaufen oder brauchen, was das Unternehmen tut oder produziert, sondern sie kaufen das „WARUM es getan wird“.
Die These lautet also: Wenn du nicht weißt, warum oder wofür es wichtig ist und was sich durch dieses Wissen verändert, dann wirst Du dein Unternehmen, deine Organisation nicht in eine erfolgreiche Zukunft führen können. Ohne eine klare Antwort auf das spezielle WARUM oder WOFÜR sind alle Strategien und operative Maßnahmen lange nicht so wirkungsvoll und erfolgversprechend.
Dieser „Golden Circle“ könnte auch eine passende Antwort auf die Probleme vieler unserer heutigen christlichen Gemeinschaften geben.
Denn in unseren oft so vielfältigen Gemeinden und Gemeinschaften glauben so viele, zu wissen, WAS getan werden sollte.
Viele glauben auch zu wissen, WIE es getan werden sollte.
Aber wer beantwortet in der notwendigen Klarheit die Frage nach dem WARUM?
Jesus hat seine Jünger über drei Jahre auf den großen Missionsbefehl vorbereitet. Dort offenbart er seinen Jüngern nochmals in aller Klarheit, WARUM er drei Jahre mit Ihnen auf dem Weg war.
DARUM sagt Jesus am Ende seines irdischen Weges zu den Jüngern:
„Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker.“ (Mt.28, 18).
George Miley öffnet in seinem Buch „Wege zur inneren Reife“ im Kapitel „Jüngerschaft“ auch für mich ein neues Verstehen von Jüngerschaft. Er schreibt:
- Jesu Jünger zu sein, hat diesen einen Zweck und ein Ziel – Jesus ähnlicher zu werden.
- Nur dann kann der einzelne Sinn, Heilung, Bestimmung und Freude erlangen.
- Wenn das Evangelium verkündet wird, manifestieren sich darin die Gegenwart und die Macht des Reiches Gottes.
- Die Kirche erhält Leiter, die sie benötigt, um sie zu voller Reife zu führen.
- Ohne diesen Prozess ist jede neue Bewegung des Geistes in Gefahr, ein schlechtes Ende zu nehmen.
WARUM also sollen wir, warum soll die Gemeinschaft der Gläubigen vor allem anderen danach streben, Jünger Jesu („Jesus-Ähnliche“) hervorzubringen?
Weil nur Jesusähnlichkeit Menschen mit einem Charakter auszustatten in der Lage ist, ein Leben voller Sinn, Heilung, Bestimmung und Freude zu führen.
Ist das zutreffend? Ich denke, ja.
Die allermeisten menschlichen Probleme lassen sich nicht durch menschliche Mittel und Möglichkeiten lösen. Sie lösen sich weder durch die menschliche Natur, – sie ist vielmehr unser größtes Problem -, und auch nicht durch Technologie, ebenso wenig durch bessere Bildung oder gar durch Religion.
Aber es gibt kein Problem im menschlichen Leben, auf das die konsequente Nachfolge Jesu, also das Handeln in Ähnlichkeit zu Jesus, nicht eine geeignete Antwort finden könnte. Prüfen Sie das doch für sich einmal nach.
Paulus bestätigt das im Brief an die Kolosser wie folgt: „In Jesus Christus sind verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.“ (Kol.2,3)
Eine christliche Gemeinschaft, die das Fragen nach dem WARUM Ihrer Existenz mit dem Streben beantwortet, Menschen zu Jüngern Jesu (zu „Jesus-Ähnlichen“) machen zu wollen, weiß, warum sie das tut.
Sie baut am Reich Gottes auf Erden und bringt so das sehnsüchtig erwartete Licht der Weisheit und der Erkenntnis in das Dunkel dieser Welt.
Trieb, 15.06.2021